PARTY im Klinik-Schockraum

Rund 30 Mainzer Oberstufen-Schüler nahmen an Präventionsprogramm im kkm teil

PARTY im Klinik-Schockraum

Rund 30 Mainzer Oberstufen-Schüler nahmen an Präventionsprogramm im kkm teil

(Mainz, 15.01.2019, cb) Das Leben ist kein Spiel. Dies haben heute rund 30 Oberstufen-Schüler des Bischöflichen Williges Gymnasiums Mainz ganz real erfahren dürfen. Bei ihrer Teilnahme am sogenannten PARTY-Tag im Katholischen Klinikum Mainz (kkm) erhielten sie Einblicke, wie die Versorgung von Unfallopfern abläuft. Auch gab es einen Austausch mit ehemals Schwerverletzten, die ihnen aufzeigten, wie sich ihr Leben verändert hat und welche Folgen der Unfall hatte. Medizinisches Personal und Polizisten führten sie darüber hinaus durch verschiedene Szenarien im Rettungswagen, in der Notaufnahme und auf der Intensivstation. Der P.A.R.T.Y.-Tag fand zum ersten Mal in Mainz statt und ist eines der weltweit erfolgreichsten Präventionsprogramme. Er hat das Ziel Verletzungen, die häufig durch Alkohol oder Drogenkonsum, Selbstüberschätzung oder bewusste Nachlässigkeit verursacht werden, vorzubeugen. Junge Verkehrsteilnehmer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren sind laut Statistischem Bundesamt die größte Risikogruppe auf deutschen Straßen. Ihr Unfall- und Sterberisiko im Straßenverkehr ist mit Abstand das Größte. Im Jahr 2016 verloren laut Statistischem Bundesamt 519 Menschen in dieser Altersgruppe bei Verkehrsunfällen ihr Leben. 13.381 trugen schwere Verletzungen davon. Unangemessene Geschwindigkeit, fehlende Fahrpraxis, Handynutzung am Steuer, das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss sowie eine extrem hohe Risikobereitschaft sind nur einige Gründe, warum junge Menschen im Straßenverkehr zum Risiko für sich und andere werden.

Jungen Menschen bewusst zeigen, was es heißt von jetzt auf gleich aus dem Leben gerissen zu werden, das ist die Grundidee des P.A.R.T.Y.-Programms. PARTY steht dabei für Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youth.
Prävention: Die Verringerung oder Verhinderung von alkohol- und risikobedingten Traumen bei Jugendlichen durch Vorsorge.
Alkohol: Ob durch „Klassiker“ wie Alkohol oder Drogen, durch Selbstüberschätzung oder bewusste Nachlässigkeit: bei P.A.R.T.Y. geht es nicht um die Folgen von unverschuldeten Unfällen, sondern um vermeidbare Ereignisse.
Risiko: „Sich des Risikos bewusst sein.“ Die eigene Gefährdung richtig einschätzen und keine Risiken für andere eingehen.
Trauma: Als Trauma bezeichnet man in der Medizin eine Schädigung, Verletzung oder Wunde, die durch Gewalt von außen entsteht.
Youth: Das P.A.R.T.Y.-Programm hilft jungen Menschen, gefährliche Situationen zu erkennen und in diesen clevere und sachkundige Entscheidungen zu treffen.

Die Grundstruktur der rund fünfstündigen Prävention beinhaltet verschiedene Stationen, die Jugendliche nacheinander kennenlernen. Sie erleben unmittelbar welche „Stationen“ ein schwerverletzter („polytraumatisierter“) Patient innerhalb der Klinik durchläuft und welche Auswirkungen verschiedene Verletzungsmuster haben. Ergänzt durch Vorträge und Präsentationen werden sie an allen Stationen von Profis (Unfallchirurgen, Krankenschwestern & -pflegern, Polizisten, Physiotherapeuten, Rettungsdienstpersonal, Reha-Spezialisten usw.) betreut, die Erklären sowie Rede und Antwort stehen. Der P.A.R.T.Y.-Tag hat das Ziel, das eigene Bewusstsein der Teilnehmer zu erweitern und die Folgen des eigenen Handelns abschätzen zu können.

Das Präventionsprogramm wurde 1986 von einer Krankenschwester in der Notfallambulanz eines Krankenhauses in Toronto (Kanada) entwickelt, etablierte sich sehr erfolgreich und ging innerhalb der letzten 30 Jahre um die Welt. Derzeit gibt es über 100 Standorte in 5 Ländern. Das P.A.R.T.Y-Programm zählt somit zu den erfolgreichsten und spannendsten Präventionsprogrammen weltweit. In Deutschland wird das Programm seit 2012 von der Akademie für Unfallchirurgie GmbH (AUC) im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) koordiniert. Das Katholische Klinikum Mainz bietet in diesem Jahr das Präventionsprogramm zum ersten Mal an.

„In unserem zertifizierten, lokalen Traumazentrum sehen wir häufig schwere Verletzungen bei Jugendlichen, die vermeidbar gewesen wären. Allzu oft sind hierbei Alkohol und eine gesteigerte Risikobereitschaft mit im Spiel. Den meisten Betroffenen wird jedoch erst langsam klar, welche langwierigen Folgen der kurze Kick hat“, erklärte der Funktionsoberarzt des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Zentralen Notaufnahme am Katholischen Klinikum Mainz, Dr. med. Tobias Voß. „Wir machen uns daher für die Unfallprävention bei Jugendlichen stark, denn junge Menschen überblicken oftmals nicht die Konsequenzen ihres Handelns. Besonders tragisch ist es, wenn sie durch eine Unachtsamkeit oder risikoreiches Verhalten ihr Leben aufs Spiel setzen. Leben ist die stärkste Motivation die man geben kann. Daher war es für uns nur der konsequenteste Schritt, das weltweit etablierte und erfolgreiche P.A.R.T.Y.-Programm in unserer Klinik einzuführen“, ergänzt Dr. Voß abschließend.

„Uns als Bischöfliches Williges Gymnasium Mainz ist es wichtig unsere Schüler auf das Leben vorzubereiten und ihnen Sensibilität für Gesundheit und Lebensqualität zu vermitteln – und das nicht nur theoretisch und im Klassenraum. So hat es sich angeboten, den Biologie Leistungskurs und die Schulsanitäter – rund 30 Schülerinnen und Schüler zwischen 16 und 18 Jahren- die Teilnahme am Präventionsprogramm zu ermöglichen. Faktisches und emotionales Erleben ist aus unserer Sicht gesundes Leben das einzig richtige Mittel der Wahl. Cool ist nicht, wer besoffen oder bekifft durch die Gegend fährt, sondern wer das Auto stehen lässt, wenn er Alkohol getrunken oder Drogen genommen hat“, erläutert Ursula Möhring, Oberstudienrätin am Bischöflichen Williges Gymnasium Mainz.

Weitere Informationen finden Sie zum PARTY Programm finden Sie auch unter:  www.party-dgu.de/de/startseite_party.html

Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne ein Bild der Veranstaltung zu. Über das Katholische Klinikum Mainz
Das Katholische Klinikum Mainz (kkm) ist mit seinem Standort St. Vincenz und Elisabeth Hospital ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung. Mit seinen zertifizierten Fachzentren (AltersTraumaZentrum, Lokales Traumazentrum, Viszeralonkologisches Zentrum, Endoprothetik-, Gefäß-, Lungen-, Schilddrüsen- und Gynäkologisches Krebszentrum) sowie weiteren 17 Fachabteilungen, 624 Betten und über 1.500 Beschäftigten nimmt es einen überregionalen Versorgungsauftrag wahr. Jährlich werden im kkm über 50.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Das kkm hat einen im Landeskrankenhausplan verankerten Versorgungsauftrag und ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Darüber hinaus betreibt es eine staatlich anerkannte Gesundheits- und Krankenpflegeschule mit 70 Ausbildungsplätzen für Gesundheits- und Krankenpflege.
Das Katholische Klinikum Mainz ist eine kirchliche Einrichtung des Caritasverbandes für die Diözese Mainz und der Marienhaus GmbH in Trägerschaft des Caritas-Werkes St. Martin GmbH. Die Patientenversorgung erfolgt unter dem Leitsatz „menschlich und kompetent – für die Stadt und die Region“. Seit 2004 ist im kkm ein Qualitätsmanagementsystem etabliert, das Krankenhaus ist nach DIN ISO 9001:2015 zertifiziert, die Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) nach EN ISO 13485:2016.

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