CORDA. Musik mit Herz und Seele

CORDA. Musik mit Herz und Seele – Konzertreihe der Hochschule für Musik Mainz in der Kapelle des Marienhaus Klinikums Mainz (MKM). Nächstes Konzert am 17.11.2022 um 18:00 Uhr.

Mainz. „Musik kann heilend und tröstend wirken. Das ist seit langem bekannt und auch wissenschaftlich belegt“, sagt Prof. Dr. Sabine Genth-Zotz. „Sie kann beruhigen, entspannen und sogar den Blutdruck senken.“ Die Chefärztin der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie freut sich deshalb sehr, dass ab Oktober regelmäßig einmal im Monat Studierende der Hochschule für Musik Mainz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz  in der Kapelle des Marienhaus Klinikums Mainz (MKM) ein Konzert für Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen und Besucherinnen und Besuchern spielen werden und es im MKM Hauskanal in die Patientenzimmer gestreamt wird.

Die künstlerische Leitung für die Konzerte hat Prof. Sae-Nal Lea Kim, Professorin für Klavier an der Hochschule für Musik Mainz. „Wir haben uns vor einigen Jahren bei einem Konzert kennengelernt“, so Prof. Genth-Zotz. Sie hatte Prof. Sae-Nal Lea Kim damals angesprochen, weil sie einen Klavierlehrer für ihren Sohn suchte. Diese hat den Klavierunterricht selbst übernommen und „zwischen uns ist eine tiefe Freundschaft entstanden“, sagen beide. „Sehr schnell haben wir festgestellt, dass unsere Arbeit zahlreiche Parallelen hat: Wir müssen beide die Menschen verstehen lernen, mit denen wir zu tun haben, um gute Arbeit zu leisten. Für uns beide ist das, was wir täglich tun, Berufung.“

Wie positiv sich Musik auf das Wohlbefinden ihrer Patientinnen und Patienten aber auch auf die Mitarbeitenden auswirken kann, hat Prof. Sabine Genth-Zotz auf ihrer Station erlebt. Vor mehr als zwei Jahren war Dr. Thomas Tüschen ihr Patient. Heute ist der Kinderarzt, der leidenschaftlich Cello spielt, in der Frauenklinik des MKM tätig. Damals jedoch wurde er stationär als Patient in der Kardiologie behandelt. „Ich musste Medikamente einnehmen, die das Gehör schädigen können“, berichtet er. Auf die Nebenwirkung angesprochen, sagte er Prof. Genth-Zotz, dass er Veränderungen an seinem Gehör am besten beurteilen könne, wenn er Cello spiele. Daraufhin ermunterte Prof. Genth-Zotz ihn, sich das Instrument ins Krankenhaus bringen zu lassen und zu musizieren.

„Um die anderen Patientinnen und Patienten nicht zu stören, spielte ich anfangs mit einem starken Dämpfer“, sagt Dr. Tüschen. Die Töne sind dann so leise, dass man sie noch nicht einmal auf dem Gang hört. Den Pflegekräften, die ins Zimmer kamen, gefiel die Musik und „sie ermunterten mich, den Dämpfer wegzulassen und meine Zimmertür zu öffnen.“ Kurze Zeit später spielte er täglich auf dem Gang der Station, denn alle wollten sein Cello hören. Für die Patientinnen und Patienten war das eine wohltuende Ablenkung. „Viele empfanden die Musik als tröstend. Sie war heilsam für ihre Seele“, sagt Prof. Genth-Zotz. Aber auch die Mitarbeitenden auf der Station haben die Cello-Musik genossen und Dr. Tüschen selbst habe das Musizieren geholfen, wieder gesund zu werden.

Ähnliche Erfahrung machte Sae-Nal Lea Kim als junge Studentin an der Musikhochschule in Hannover. Damals lernte sie als Stipendiatin die bundesweite Initiative Live Music Now des Violinisten Yehudi Menuhin kennen. „Es war eine wichtige Erfahrung für mich zu spüren, welche Wirkung die Musik auf die Zuhörenden hat und wie gut sie ihnen tat. Mal hatte sie etwas tröstendes, mal etwas heilendes. Sie belebte, gab Kraft und verband. Das war für das Publikum wie auch für mich jedes Mal ein ganz besonderes Erlebnis“, erinnert sie sich. “Jede Art von Bühne und jeder Austausch ist wichtig - besonders für junge Musikerinnen und Musiker. Bei diesen Konzerten nehmen sie intensiv die Wirkung ihrer Musik auf die Zuhörenden wahr”.

Das möchte Sae-Nal Lea Kim auch den Studierenden der Hochschule für Musik Mainz vermitteln, „denn ich finde es gut, wenn junge Musiker erleben, was Musik bewirken kann. Mit dieser Verantwortung geht man dann an die Musik ran”, sagt sie. Für die Konzerte im MKM wurde ein Flügel der Hochschule in die Kapelle gestellt. „Das Auftaktkonzert hat bereits im Juli stattgefunden und war ein großer Erfolg“, freut sich Prof. Sabine Genth-Zotz. Es wurde in jedes Krankenzimmer gestreamt und einige Zuhörerinnen und Zuhörer saßen in der Kapelle. Anschließend haben uns die Patientinnen und Patienten erzählt, wie sehr sie die Musik berührt und abgelenkt hat von ihrer Erkrankung. „Für viele war das ein glückliches Erlebnis, das ihnen Zuversicht geschenkt hat“, sagt sie. „Wir freuen uns sehr, dass wir das jetzt an jedem dritten Donnerstag im Monat um 18:00 Uhr wiederholen.“

-> Nächstes Konzert am 17.11.2022 um 18:00 Uhr.

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